Deutschlandakt

Nordic Talking zum Güterverkehr

Der Deutschlandtakt wurde entwickelt, um mehr Güter auf die Schiene zu verlagern und die Verfügbarkeit des Schienensystems zu erhöhen. Ein Gutachten der IHK Nord und des Hafenverbandes ZDS kommt zu dem Ergebnis, dass der Schienengüterverkehr im Deutschlandtakt unzureichend berücksichtigt wird. Die Ausbaumaßnahmen reichen aktuell nicht aus, um den Güterverkehr der Zukunft abzuwickeln. Es bedarf erheblicher finanzieller und planerischer Anstrengungen, wenn das erklärte Ziel erreicht werden soll, bis 2040 ein Viertel aller Güter in Deutschland über die Schiene zu transportieren. Für die deutschen Seehäfen, den gesamten Logistik- und Außenhandelsstandort Norddeutschland und den Produktionsstandort Deutschland sind wettbewerbsfähige Anbindungen der Häfen an die Schiene von nationaler Tragweite. Daher fordert die IHK Nord bis zum Jahr 2040 zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen umzusetzen.
Diese Forderungen hat die IHK Nord am 9. November 2022 in Ihrem Format „Nordic Talking“ gegenüber Bundestagsabgeordneten aus Norddeutschland vorgestellt. Unter der Schirmherrschaft des FDP-Fraktionsvorsitzenden Christian Dürr, MdB, wurde diskutiert, welche Weichenstellungen für den Schienengüterverkehr der Zukunft notwendig sind. 
Prof. Dirk Rompf vom ifok-Institut stellte die Ergebnisse der Studie vor, welche die Auswirkungen des geplanten Deutschlandtakts auf den Güterverkehr in Norddeutschland untersucht hat. 
Zu den geforderten, zusätzlichem Maßnahmen gehören die Aufstockung der finanziellen Mittel für die Infrastrukturmaßnahmen und die Einrichtung sogenannter „Flexitrassen“. Mit diesen Trassen kann auf die häufigen Schwankungen im System reagiert werden. Dazu sollen Terminals in den Häfen und örtliche Anlagen optimiert werden. Zusätzlich könne die Effizienz des gesamten Systems durch Digitalisierung der Prozesse deutlich gesteigert werden. 
Roger Mahler, Geschäftsführer der METRANS Rail (Deutschland) GmbH, berichtete von den aktuellen praktischen Problemen beim Schienengüterverkehr in Deutschland und verdeutlichte Ansatzpunkte für Verbesserungen.
Wie kann der geplante Ausbau des Schienennetzes im Norden gelingen? Dies war die zentrale Frage der Diskussion. Der Anteil des Güterverkehrs über die Schiene soll zukünftig auf 25 Prozent wachsen – daher ist ein leistungsfähiges Schienennetz für den Güterverkehr der Zukunft von zentraler Bedeutung. Im Ergebnis wurde angeregt, mit einem Forum zum Schienengüterverkehr den Dialog mit allen Beteiligten zu forcieren. Im Fokus des Forums sollten zukünftige Standards im Transportsystem und notwendige Maßnahmen zur Sicherstellung des Schienengüterverkehrs stehen. 
Als entscheidende Maßnahme wurde die bereits beschlossenen und ausstehende Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren bekräftigt.
Die Ergebnisse der Studie von IHK Nord und ZDS mit den vorgeschlagenen Maßnahmen finden Sie hier.