18.12.2020
Corona-Krise: Kreuzfahrt in schwerer See
IHK Nord plädiert für unterstützung und perspektiven
Die Corona-Pandemie hat die norddeutsche Wirtschaft fest im Griff und bringt massive Einschränkungen für sämtliche Wirtschaftsbranchen mit sich. Auch der Kreuzfahrttourismus, der bundesweit seinen Schwerpunkt in Norddeutschland hat, brach nach einem Boom zum Jahresanfang mit Beginn der Pandemie nahezu vollständig ein. Im Jahr 2019 verzeichnete der deutsche Markt europaweit das stärkste Wachstum: 3,12 Millionen Deutsche bestiegen ein Kreuzfahrtschiff, weltweit waren es über 30 Millionen Passagiere. „Die Kreuzfahrtbranche einschließlich des Kreuzfahrtschiffbaus hat einen hohen Stellenwert im Gesamtgefüge der norddeutschen Wirtschaft – es profitieren nicht nur die touristischen Leistungsträger und das Gastgewerbe, Reiseveranstalter und Reisebüros, sondern auch norddeutsche Schiffsausrüster, Häfen, Hafendienstleister und die Innenstädte“ so Janina Marahrens-Hashagen, Vorsitzende der IHK Nord.
Die positive Entwicklung der Kreuzfahrtbranche wurde durch die Corona-Pandemie abrupt gestoppt; vorsichtige Neuanfänge im zweiten Halbjahr mit wenigen Schiffen und nachhaltigen Hygienekonzepten an Bord werden aktuell durch strikte Reisebeschränkungen zusätzlich erschwert. Den fehlenden Einnahmen stehen fortlaufende Betriebs- und Personalkosten gegenüber. Deshalb gelangen die Kreuzfahrtanbieter als auch die Partner wie Dienstleister und Hafenbetreiber wirtschaftlich zunehmend in schweres Fahrwasser.
Aufgrund der großen Wertschöpfung der Kreuzfahrtbranche und der damit einhergehenden besonderen Bedeutung für Norddeutschland plädiert die IHK Nord in einem Diskussionspapier für eine verstärkte Unterstützung der Branche. „Die Kreuzfahrtbranche einschließlich des Kreuzfahrtschiffbaus generiert über viele vor- und nachgelagerte Wirtschaftszweige eine große Wertschöpfung und schafft zahlreiche Arbeitsplätze. In der Kreuzfahrt wurden umfangreiche Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie entwickelt und große Anstrengungen unternommen, um hygienisch sichere Reisen unternehmen zu können. Dies sollte seitens der Politik angemessen berücksichtigt werden. Wie viele andere Branchen braucht auch diese Branche Unterstützung und eine klare Perspektive“, so Janina Marahrens-Hashagen. Sie schlägt einen digitalen Kreuzfahrt-Tourismus-Gipfel mit Vertretern der Branche, der Politik und der Industrie- und Handelskammern aus dem Norden vor, um einen strukturierten Dialog zu etablieren. „Die IHK Nord steht für eine solche Veranstaltung gern als Dialoggestalter, Impulsgeber und Moderator zur Verfügung“, sagt Janina Marahrens-Hashagen abschließend.
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